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Fahrsicherheitstraining 2024

Wie in jedem Jahr begann die neue Saison mit einem Fahrsicherheitstraining auf dem Gelände des KraftRaT e.V. in Berlin.

Hatten doch die meisten Motorräder und Fahrer eine mehrmonatige Ruhepause und umso wichtiger war es, den richtigen Einstieg zu bekommen, die Einheit von Mensch und Maschine wieder herzustellen, automatisierte Abläufe zu reaktivieren und das Gefühl für Kurvenfahrten zu trainieren.  Andy hatte sich im Vorfeld um die Anmeldung und alle Formalitäten gekümmert und so ging es am 21.04.2024, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, an unserem Treffpunkt los.  Der Verkehr in Berlin, an Wochentagen eher ein Geduldsspiel, meinte es an einem Sontag 08:15 Uhr gut mit uns und so durchquerten wir die Hauptstadt von Süden nach Norden in 25 Minuten.

Nach einer kurzen Einweisung und der Erklärung der Spielregeln ging es dann an 6 Stationen zu je 40 Minuten Trainingszeit zur Sache.

1. Erste Hilfe am Unfallort

Gemeinsam mit einem Rettungssanitäter wurden die Schritte und Möglichkeiten aber auch Grenzen einer Erstversorgung am Unfallort besprochen. 
Auch wenn geschulten Rettungskräfte mit ihren Einsatzwagen heute in der Regel sehr schnell am Unfallort sind, gilt es doch bis dahin alle Maßnahmen zu ergreifen, um die verunfallte Person zu stabilisieren und entsprechend der Möglichkeiten zu versorgen.  Ich durfte am praktischen Beispiel erfahren, dass die Herzdruckmassage im Takt von Led Zeppelins "Highway to Hell" sehr schnell zu einer anstrengenden und kraftzehrenden Angelegenheit wird, die es bis zum Eintreffen der Rettungskräfte durchzuhalten gilt.

2. Kurventraining

Inhalt der Station waren die richtige Sitzposition, die Blickführung und das Training der Schräglage. Auch wenn es sich hier um Basics handelt, die ein jeder Motorradfahrer schon oft gehört hat, zeigt sich doch in der Praxis, dass die geschulte Korrektur durch einen Fahrlehrer die Defizite aufdeckt, die sich mit der Zeit eingeschlichen haben. Gut so, denn mit jeder Korrektur und jeder Runde wurde diese flüssiger, schneller und das Vertrauen zur Maschine und den Fähigkeiten der Reifen nahm zu.

3. Ausweichmanöver

Es muss nicht immer gleich die nicht beachtete Vorfahrt an einer Ausfahrt oder Nebenstraße sein, es reicht eine sich öffnende Autotür oder ein Kind, dass zwischen Autos die Straße betritt, gerade im Stadtgebiet ein nicht zu unterschätzendes Risiko. In dieser Situation Automatismen zum Bremsen und richtigen Einsatz des Lenkimpulses abrufen zu können ist unerlässlich, um die Situation zu meistern.

4. Gefahrenbremsung

Wenn es doch mal eng wird, weil das Hindernis plötzlich und unerwartet auftaucht, ist es gut zu wissen, wie das Motorrad bei einer Gefahrenbremsung reagiert und was zu tun ist, um schnellstmöglich Geschwindigkeit abzubauen. Die inzwischen serienmäßig verbauten Helferlein sind unverzichtbar geworden, wenn es um Fahrsicherheit geht, aber können diese das richtige Verhalten des Fahrers nicht ersetzen. Und wo kann man sein ABS schon mal richtig fordern, wenn nicht bei einem geeigneten Training auf dem Fahrübungsplatz.

5. Fahrzeugbeherrschung

"Schnell fahren kann jeder!" 
Diesen Spruch kennt wohl jeder Motorradfahrer und wenn es nicht gerade um das Rennstreckentraining geht, auch durchaus richtig. Die Beherrschung des Motorrads zeigt sich in dem Bereich, in dem die Kreiselkräfte dem Motorrad noch nicht die gewünschte Stabilität geben. Und gerade bei den Übungen an dieser Station zeigt sich, dass die lange Saisonpause zum Verlust der einen oder andere Lockerheit geführt hat. Wenn auch noch bei den ersten Runden der eine oder andere Kegel gefallen ist, wurden die letzten Runden entspannter, fehlerfrei und die Sicherheit kehrte zurück.

6. Slalom und Spitzkehre

Unsere letzte Station lässt uns noch einmal alles bisher Gelernte zusammenfassen, Blickführung, Bremsen und Fahrzeugbeherrschung.
Ein sehr schöner Abschluss der zeigt, dass wir die notwendige Sicherheit und Lockerheit zurückgewonnen haben.

Im Ergebnis hat das Training bei allen Beteiligten das Gefühl hinterlassen, für die neue Saison gut gerüstet zu sein.
Nach der Aushändigung der Teilnehmerzertifikate ging es zufrieden auf die Heimfahrt.

Vielen Dank an die Fahrlehrer aus der Region Berlin und Brandenburg für die vielen guten Hinweise, an alle Helferinnen und Helfer für die Organisation und an den Betreiber der Feldküche für die schmackhafte Erbsensuppe mit Würstchen. 

(VH - 22.04.2024)

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